Ärzteinformation
Als Fachärzte für Strahlentherapie bieten wir Ihnen und Ihren Patienten eine heimatnahe Behandlung mit modernster Ausstattung auf höchstem Niveau an.
Unsere Ziele sind heimatnahe Patientenversorgung, fachärztliche Mitbetreuung, interdisziplinäres Handeln, kollegiale Unterstützung, kurze Wege, persönliche Kontakte und zeitnahe, schonende Behandlung.
Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit mit Ihnen.
Strahlentherapie ist oft ebenso effizient wie die OP: Neues vom DEGRO-Kongress
Auf dem diesjährigen 29. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO) werden aktuelle Arbeiten vorgestellt, die den Prozess einer zunehmenden Therapieeffizienz illustrieren. Bekannt ist, dass die Strahlentherapie bei bestimmten Indikationen ebenso effizient wie die Operation ist, ein Beispiel ist das Prostatakarzinom. Aktuelle Arbeiten, die auf dem DEGRO-Kongress vom 22.–24.06.2023 in Kassel vorgestellt werden, weisen nun auch beim Bronchialkarzinom auf ein gleichwertiges Outcome beider Therapien hin.
15-Jahres-Langzeitbeobachtung: Strahlentherapie hat das beste Nutzen-Risiko-Profil bei lokal begrenztem Prostatakrebs
Bei lokal begrenzten Prostatakarzinomen gibt es mehrere Behandlungsoptionen, die „aktive Sur-veillance“, die Operation oder die Strahlentherapie. Ein 15-Jahres-Follow-up zeigte [1], dass die pros-tatakrebsspezifische Mortalität bei allen drei Optionen vergleichbar niedrig ist. Dennoch kam es un-ter aktiver Überwachung signifikant häufiger zum Fortschreiten der Krebserkrankung, was die Qua-lität der verbleibenden Lebenszeit stark beeinträchtigt. Vertreterinnen des DEGRO-Präsidiums beto-nen, dass die Strahlentherapie im Hinblick auf die Nutzen-Risiko-Bewertung die beste Bilanz auf-weist: Sie verhindert Rückfälle ebenso gut wie die OP, ist aber gleichzeitig nebenwirkungsärmer.
Hirnmetastasen sind radiochirurgisch therapierbar – und zunehmend beherrschbar
Wurden bei Tumorpatientinnen/-patienten Hirnmetastasen diagnostiziert, war damit klar, dass die Endphase der Krebserkrankung erreicht war und keine Chance mehr auf Heilung bestand. Das hat sich mittlerweile verändert. Moderne strahlentherapeutische Verfahren, allem voran die Radiochirurgie, ermöglicht die Entfernung der Metastasen, oft sogar mit kurativem Ansatz. Hirnmetastasen sind somit zunehmend beherrschbar, oft sind nun das Wachstum des Primärtumors oder Metastasen außerhalb des Gehirns die „Mortalitätstreiber“.
Verbessertes Überleben bei Prostatakrebs durch Radiotherapie und Androgenentzug
Eine vor kurzem veröffentlichte Studie [1] belegt mit einer großen Metaanalyse ( > 10.000 Patienten) erstmals quantitativ den Nutzen einer der Strahlentherapie nachgeschalteten (adjuvanten) Hormon-Entzugsbehandlung bei Männern mit lokal begrenztem Prostatakrebs. Das Langzeitüberleben konnte weiter verbessert werden – und zwar unabhängig vom Patientenalter und von der verab-reichten Strahlendosis. Auch eine Verlängerung der adjuvanten Hormonentzugstherapie war von Vorteil. Eine verlängerte vorgeschaltete (neoadjuvante) Androgendeprivation führte hingegen nicht zu einem besseren Therapieergebnis.
Versorgungsengpässe in der Pandemie: Die Strahlentherapie ist bei Krebs oft eine gleichwertige Alternative zur OP
Patientinnen und Patienten mit Krebs können während der Pandemie nicht immer unmittelbar nach der Diagnose operiert werden, weil Intensivkapazitäten für COVID-19-Erkrankte vorgehalten werden müssen. Das Warten kann u.U. zu einer schlechteren Prognose der Betroffenen führen – denn eine Krebshandlung hinauszuzögern, kann bedeuten, das Risiko eines Rezidivs einzugehen oder sich gar die Chance auf eine Heilung zu verspielen. Die DEGRO erinnert daran, dass die Strahlentherapie in vielen Fällen eine gleichwertige Alterative darstellt bzw. auch eingesetzt werden kann, um das Krebswachstum einzudämmen und die Zeit bis zur OP zu überbrücken.
Strahlentherapie bei Lungenkrebs: Wie lässt sich das Risiko für kardiale Ereignisse weiter minimieren?
Eine aktuelle Studie definiert konkrete Schwellenwerte, ab wann für Patientinnen und Patienten mit nicht kleinzelligem Lungenkrebs mit und ohne vorbestehende KHK ein erhöhtes Risiko für kardiale Folgeerkrankungen nach Strahlentherapie besteht. Die moderne Hochpräzisionsbestrahlung erlaubt eine exakte Bestrahlung und so könnte durch Therapieanpassung das Risiko für strahlenbedingte Folgeschäden am Herzen zukünftig weiter reduziert werden. Doch angesichts der in den letzten Jahren gestiegenen Überlebensprognose von Lungenkrebspatienten steigt auch der Stellenwert einer kardioonkologische Nachbetreuung.